Fachliche Herangehensweise

Der Verein Niedrigschwellige Suizidprävention e.V. wurde von langjährigen Fachpersonen aus der Suizidprävention initiiert und vertritt den Standpunkt, dass Hilfe in diesem Bereich vielfältig und breit verfügbar sein muss.

Diversität

Wir setzen uns für eine maximale Diversität der Hilfsangebote im Bereich der Suizidprävention ein. Je größer die Zahl der Hilfsoptionen ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass ein*e Betroffene*r Hilfe in Anspruch nimmt. Zugänge sollten sowohl im Bereich der medizinischen und therapeutischen Angebote vorhanden sein, wie auch im Sektor der niedrigschwelligen Hilfen – z.B. anonym aufsuchbare Beratungsstellen und dezentrale Dienste. Telefonische und Online-Hilfsangebote sollten genauso verfügbar sein wie Hilfen, welche persönliche Präsenz vorsehen. Zusätzlich ist aus unserer Sicht eine umfassende Vernetzung aller Hilfen im Bereich der Suizidprävention erforderlich.

Verfügbarkeit

Die aktuelle Landschaft der Suizidpräventionsangebote in Deutschland gleicht einem Flickenteppich mit vielen Löchern. Spezische Hilfen sind häufig nur in einzelnen Städten und Regionen verfügbar. Es existiert zudem keine nationale Strategie zum Aufbau einer flächendeckenden Versorgung im Bereich der Suizidprävention. Wir möchten dazu beitragen, dass spezifische Hilfe für Suizidgefährdete unabhängig vom Wohnort verfügbar ist.

Unsere fachliche Überzeugung

Der Verein Niedrigschwellige Suizidprävention e.V. entstammt der suizidpräventiven Herangehensweise der Arbeitskreise Leben in Baden-Württemberg. Die dort vertretene Richtung der Suizidprävention sieht anonyme und niedrigschwellige Zugänge vor und versteht Suizidgedanken mehr als Ausdruck einer Krise denn als medizinische Indikation. Wir teilen diese Sichtweise und vertreten – analog zu den Arbeitskreisen Leben – die Wichtigkeit einer vertrauensvollen und auf Augenhöhe stattfindenden Beratungsbeziehung. Suizidgefährdete sind für uns zuallererst Menschen – Menschen, die sich zumeist in einer schweren Krise befinden.